Slam Poetry im Amtsgericht

Text: Kirsten Alander

Der 21.4.2016 war einer der ersten freundlichen Frühlingstage im Jahr und an diesem Abend sollte es im Amtsgericht Altona keine der üblichen Autorenlesungen geben.

In der Einladung des BDR wurde dem Publikum ein „slam poetry“ versprochen: ein dichterischer Vortrag, der „publikumsbezogene und live performte Literatur“ enthält.

Die Stuhlreihen waren fast vollständig besetzt und gespannt erwartete man die angekündigten Künstler. Drei junge Leute, Zoe Hars, Svea Gross, Lennart Hamann, konnten das Publikum rasch in ihren Bann ziehen. Abwechselnd trugen sie ihre von ihnen selbst verfassten Gedichte vor, die zu unterschiedlichen Themen und in ebenso unterschiedlichen Stimmungen erdacht waren. Konnte man eben noch über das appetitanregende Schokoladengedicht von Lennart Hamann lachen, war man im nächsten Moment von der berührenden Ansprache von Svea Gross an ihre Eltern gefangen. Zoe Hars erzählte anschaulich und in Gedichtform, was einem jungen Mädchen in der Hamburger S-Bahn so alles widerfahren kann.

Zwischen den einzelnen Gedichten sprachen die drei sympathischen Künstler das Publikum direkt an und bezogen auch die Gerichtsatmosphäre („Und was macht eigentlich ein Rechtspfleger?“) phantasievoll in ihre Ideen mit ein. Es wurden sogar mehr oder weniger gute Juristenwitze erzählt.

Der Abend klang aus mit einem Glas Wein oder Wasser und man hatte die Gelegenheit, Fragen an die Slammer loszuwerden.