„Eidernebel“ – Spannende szenische Lesung

(Text: Andrea und Kai Siegfried; Fotos: Kai Siegfried)

Am 12.11.2015 konnte die Organisatorin Kirsten Alander die Gäste der siebten Lesung des BDR im bis aus dem letzten Platz besetzten Gemeinschaftsraum des Amtsgerichts Hamburg-Altona begrüßen. Darunter waren zahlreiche Gäste, die nicht aus dem Bereich der Justiz kamen („Was bedeutet eigentlich BDR?“).

Dieses Mal hatte der Journalist und Schriftsteller Wimmer Wilkenloh seinen Krimi „Eidernebel“ mitgebracht. Statt der bisher üblichen Autorenlesung gab es erstmals eine szenische Lesung, bei der die Sprache mit Musik und Geräuschen ergänzt wird. So wurde bereits im Vorfeld die Neugier des Publikums geweckt, das die spätere Pause ausgiebig nutzte, um mit unverhohlenem Interesse die teils ungewöhnlichen Instrumente zu begutachten.

„Eidernebel“ ist der vierte Teil der Reihe mit dem buddhistischen Kommissar Jan Swensen und spielt auf dem nordfriesischen platten Land. Ein um eine Organspende gestrickter Mordfall führt zu tiefschürfenden Fragen. Was macht es mit einem, wenn man das Organ eines Fremden transplantiert erhält? Wie verändert sich das Erleben und Erfahren? Sieht man die Welt auch aus den Augen des Fremden?

Die je nach Perspektive verteilten Sprechrollen übernahmen die Sprecherinnen Dagmar Pischel und Brigitte Tiegs. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Frauke Wessel (Saxophon) und Kara Alberts (Monochorde, Röhrenglocken und mehr). Insbesondere das Hörbarmachen des Herzschlages war sehr nachdrücklich. Es entstand so aus den verschiedenen Elementen ein atmosphärisch dichter Abend, der wohl alle Zuhörer in den Bann zog. Die Vorstellung des gut miteinander harmonierenden Quintetts wurde mit lang anhaltendem Applaus belohnt.

Nach der Lesung standen alle Mitwirkenden für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Herr Wilkenloh berichtete von dem Entstehungsprozess des Buches. Die Frage einer Kollegin: „Wer ist der Mörder?“ wurde natürlich nicht beantwortet.

Im Anschluss bestand die Möglichkeit, am Büchertisch der Buchhandlung Christiansen ein Exemplar des Krimis zu erwerben und signieren zu lassen. Der Abend klang mit Gesprächen bei einem Glas Wein aus.